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- Geschrieben von: Michael Ufert

Am 13.01.2023 fand eine Beratung des Sächsischen Kultusministeriums mit den Schulleitungsverbänden statt. Eine Zusammenfassung der Beratung finden Sie hier.
Am 13.01.2023 fand eine Beratung des Sächsischen Kultusministeriums mit den Schulleitungsverbänden statt. Eine Zusammenfassung der Beratung finden Sie hier.
Am 05.06.2020 fand von 11:00 – 12:30 Uhr ein Gespräch im SMK zwischen Vertretern des SSV und dem Ministerium statt. Teilnehmer seitens des SMK waren Staatsminister Christian Piwarz, Abteilungsleiter Gerald Heinze sowie die Referatsleiter Anja Stephan, Petra Zeller und Richard Neun. Der SSV wurde vertreten durch die Vorstandsmitglieder Marion Hobohm und Sylvia Ufert, dem Geschäftsführer Steffen Große und dem Vorsitzenden Michael Ufert.
Staatsminister Christian Piwarz © Ronald Bonss
Am Freitag, dem 21. September 2018, fand im Landtag eine öffentliche Anhörung von Sachverständigen im Ausschuss für Schule und Sport zum „Gesetz zur Umsetzung des Handlungsprogramms der Sächsischen Staatsregierung zur nachhaltigen Sicherung der Bildungsqualität im Freistaat Sachsen“ statt. Der Sächsische Schulleitungsverband, vertreten durch Steffen Wurm, konnte dort seine Einschätzung zur Wirksamkeit des Artikelgesetztes abgeben.
Er machte darauf aufmerksam, dass besonders im Hinblick auf die Berücksichtigung der an Schulen wirksamen Verantwortungsstruktur, das Gesetzt nach Sicht des Sächsischen Schulleitungsverbandes deutliche Defizite aufweist. Seit Jahrzehnten steigt die Zahl der von Schulleitungen zu tragenden Aufgaben permanent an. Allein in den letzten Jahren war die Arbeitsverdichtung enorm. Exemplarisch einige Aufgaben, welche zum Aufgabenportfolio on Top kamen:
Diese Steigerung der Verantwortung würdigt das Artikelgesetz nicht im gebotenen Maß. Seit 1992 erfolgte zum Beispiel keine Anpassung der Schulbezogenen Anrechnungsstunden an die Steigerung der Aufgabendichte.
Ebenso wenig findet dies Reflexion in der durch das Gesetz angestrebten Ämterstruktur. Nach Sicht des Sächsischen Schulleitungsverbandes ist das Abstandsgebot verletzt. Diese Einschätzung wurde auch von weiteren Sachverständigen, wie Prof. Ungerer vom Landesbildungsrat oder Rechtsanwalt Neie geteilt. Wird die Struktur entsprechend des vorliegenden Entwurfes umgesetzt, wird es nach Einschätzung von Rechtsanwalt Neie möglich, dass ein Fachberater finanziell besser gestellt ist als ein Schulleiter.
Steffen Wurm wies auf eine weitere, nicht begründbare Ungleichbehandlung hin. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Lehrer sofort in eine höhere Entgeldstufe eingruppiert werden können, Schulleiter aber erst nach Absolvierung einer Wartefrist. Deshalb lautet die eindeutige Forderung des Sächsischen Schulleitungsverbandes Schulleiter sofort mit dem 01.01.2019, ohne Beurteilungsverfahren und Wartefrist in das jeweilige Beförderungsamt zu heben.
Nahezu Einigkeit herrschte bei den Sachverständigen, dass man mit einem Verbeamtungsangebot an Lehrer auf den aktuellen Lehrermangel reagieren darf und kann. Es bleibt jedoch die Frage, warum durch die Absenkung des Höchsteintrittsalters nur eine Minderheit profitieren soll. Die übergroße Mehrheit der Lehrer wird nach Einschätzung der meisten Sachverständigen nicht nur die Nettolohndifferenz als Gerechtigkeitslücke empfinden. Der Sächsische Schulleitungsverband weist darauf hin, dass dieser Effekt auf Schulleiter in besonderer Ausprägung wirkt. Seit Jahren arbeiten in Sachsen angestellte Schulleiter für ein Nettoentgeld, welches im Wesentlichen dem eines angestellten Lehrers entspricht. Das wird durch das vorliegende Gesetz nicht abgestellt.
Sächsische Schulleiter an Grund-, Förder- und Oberschulen sollen immer mehr leisten – aber mit wem, wo, womit und …?
Folgende Problemlagen müssen dringend bearbeitet werden:
Michael Ufert betont: „Die Lösungen aller dieser Problemlagen stehen unter enormen Zeitdruck und kosten viel Geld. Doch noch nie waren die Gelegenheit und die Bereitschaft zu Veränderungen so günstig wie jetzt. Sollte jedoch weiterhin mit geringem Mitteleinsatz nur Schadensbegrenzung betrieben werden, wird das sächsische Schulsystem in absehbarer Zeit kollabieren.“Wir engagieren uns für eine landesweite, parteienübergreifende Bildungsoffensive in Sachsen – für leistungsfähige Grund-, Förder- und Oberschulen.
Sächsische Schulen brauchen starke Führung. Deshalb wünscht der Sächsische Schulleitungsverband (SSV) dem neuen Staatsminister für Kultus, Herrn Frank Haubitz, Kraft, Geschick und viele Verbündete, um alle sächsischen Schulen nicht nur zu verwalten, sondern zu gestalten. Dazu braucht es schnell viele gut ausgebildete Lehrer und besonders engagierte Schulleitungen.
Unser Verband bemängelt, dass an den Schulen in Sachsen immer mehr Stellvertreter und Schulleiter fehlen. Ebenso alarmierend sehen wir, dass trotz größter Verantwortung - z.B. bei Einbindung der vielen Lehrer ohne Ausbildung und bei der Organisation von Inklusion - an Leitungszeit, Personal und Räumen gespart wird.
Der SSV ist bereit für eine intensive Zusammenarbeit zur bestmöglichen Bildung und Erziehung unserer sächsischen Schüler, zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen unserer Lehrkräfte und zur Stärkung der Schulleitungen an allen Schularten. Damit Sachsen ein Bildungsstandort bleibt.
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