Michael Ufert

Sächsische Schulleiter an Grund-, Förder- und Oberschulen sollen immer mehr leisten – aber mit wem, wo, womit und …?

Folgende Problemlagen müssen dringend bearbeitet werden:

  1. Personal: Ausgebildete Lehrer sind Grundvoraussetzung für wirkungsvollen Unterricht. Wenn Schule aber erst die Lehrer ausbilden soll, dann braucht es dafür auch Personal! Zusätzlich benötigen Schulen ein besetztes Sekretariat, Hausmeister, Sozialarbeiter, Integrationsbegleiter, … Und zwar nach Bedarf der Schüler, und nicht nach Kassenlage.
    Als Verband von Schulexperten für Grund-, Förder- und Oberschulen drängen wir auf verbesserte Bedingungen für unsere Lehrer, damit junge Leute diesen Beruf ergreifen wollen: Lehrer von Verwaltungs- und Betreuungsaufgaben entlasten. Pädagogik durch Pädagogen, Sozialarbeit durch Sozialarbeiter, Betreuung durch Betreuer, das muss angegangen werden.
  2. Bau und Ausstattung: Gut ausgestattete Schulen mit ausreichend Räumen für alle Aufgaben und Mitarbeiter fehlen oft. Wo finden Inklusion, Beratung, Betreuung, Ganztagsangebote statt? Bisher viel zu oft im Klassenraum, wodurch Unterricht zur Nebensache wird. In vielen Schulen z.B. kann nur ein Teil der Schülerschaft Mittagessen, da Mensen fehlen. Beratungslehrer beraten auf kalten Fluren. Förderung findet im Treppenhaus statt. Zur Chancengerechtigkeit für unsere Schüler gehört auch ein Ausstattungsstandard für alle, und zwar nicht nur für digitale Medien.
  3. Tarife: Sächsische Lehrer und Schulleiter arbeiten seit Jahrzehnten aus Berufung, wie auf der Seite des SMK zu lesen ist. Nur reicht das scheinbar nicht mehr für Nachwuchsgewinnung. Lehrer aller Schularten brauchen eine Angleichung und Erhöhung der Bezüge. Wir stehen für die Anerkennung der Gleichwertigkeit des Unterrichts in allen Schularten und damit auch für die gleiche Eingruppierung aller Lehrer. Im Verzicht auf die Verbeamtung sehen wir einen Standortnachteil in Deutschland. Für die Besetzung der vielen offenen Schulleitungsstellen fordern wir ebenfalls die Anhebung der Eingruppierung. Wenn weiterhin der Fachberater höher eingruppiert ist als mancher Schulleiter – wer will dann noch eine Schule leiten? Schulleitungen benötigen ausreichend Verwaltungspersonal und Leitungszeit. Inklusion, Förderung der Migranten, Ausbildung der Seiteneinsteiger u.a. sollen organisiert werden – aber wann?

Michael Ufert betont: „Die Lösungen aller dieser Problemlagen stehen unter enormen Zeitdruck und kosten viel Geld. Doch noch nie waren die Gelegenheit und die Bereitschaft zu Veränderungen so günstig wie jetzt. Sollte jedoch weiterhin mit geringem Mitteleinsatz nur Schadensbegrenzung betrieben werden, wird das sächsische Schulsystem in absehbarer Zeit kollabieren.“Wir engagieren uns für eine landesweite, parteienübergreifende Bildungsoffensive in Sachsen – für leistungsfähige Grund-, Förder- und Oberschulen.

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